BookRix

Ich habe das Gefühl, dass du hier mit sehr vier mehr Vorsicht geschrieben hast, als unter Saré.
Du hast sicher gesehen, dass die Kritik auch noch immer unter dem Buch steht. Denn obwohl ich nicht geantwortet habe, habe ich sie mir durchgelesen und Kritik ist nun mal Kritik. Und klar, man braucht Kritik, um sich gut verbessern zu können. Aber eine Kritik besteht eben nicht nur daraus das Buch im Ganzen zu zerreißen und auf dem Boden zu zertreten. Wenn man nur hört, was schlecht ist, weiß man immer noch nicht automatisch, wie oder was man daran besser machen kann. Vielleicht kann man das ab einem gewissen Alter. Ich kann es nicht.
Ein Beispiel, wie genau man die Stelle verbessern kann ist hilfreich.
Oder bei der Wortwahl: Wenn eine Stelle sehr umgangssprachlich oder kantig geschrieben ist, dann ist es für mich hilfreich eine „Gegen-Stelle“ gezeigt zu bekommen, wo ich es schon richtig, oder zumindest besser gemacht habe.
Möglich, dass nur ich so empfinde, aber Kritik soll ein Geschenk sein.
In der Schule lernt man richtig Kritik zu geben. Zuerst das Gute, dann das was nicht gefällt und warum und was man daran besser machen kann. Ich habe das so oft von so vielen verschiedenen Lehrern gehört. Es ist eben auch etwas, was man lernen muss.
Aber das Schreiben werde ich mir niemals von irgendwem schlecht machen lassen. Und schon ganz nicht übers Internet!

Ja, ich hab hier mit mehr Vorsicht geschrieben - bei der Kritik muss ich zugeben, dass ich mich geärgert habe. Allerdings habe ich sie jetzt noch einmal durchgelesen und denke, dass ich dennoch alle Kritikpunkte ausgedrückt habe ohne zu viel Subjektivität hineinzubringen (wenn man Punkt 15 nicht beachtet).
Zu diesem Punkt habe ich mich hier noch einmal ausgedrückt und meine Beweggründe für meine Verärgerung festgehalten. Es tut mir leid, wenn meine Verärgerung so offensichtlich durchgesickert ist.

Und zerrissen? Empfindest du meine Kritik als "Zerreißung" deines Buches? Das sollte es nicht sein. Es sollte eine konstruktive Kritik sein und ich denke, das habe ich auch gemacht. Ich muss dich jetzt einfach fragen: hast du meine Kritik überhaupt gelesen? Denn sonst wäre dir aufgefallen, dass ich sowohl positives als auch negatives erwähnt habe, wenn auch der negative Teil länger ausgefallen ist.

Wenn du willst, gebe ich dir noch mehr positive Sachen:
Du kannst gut das Innenleben von Personen beschreiben, deine Personenbeschreibungen sind flüssig und gut eingebaut und du beziehst die Umgebung mit ein. Du beschreibst Sinneseindrücke (z.B. die Szene zu Beginn, wo Saré den Wein holt) sehr schön und erweckst deine Geschichte dadurch zum Leben.

Zu dem "wie" der Verbesserung: die inhaltlichen Schwachstellen, die ich aufgeführt habe, kann ich nicht für dich verbessern, noch wollte ich dir wirklich Verbesserungsvorschläge dazu machen, da es immerhin deine Geschichte ist und du selbst darüber nachdenken musst. Hättest du mir unter der Kritik geantwortet und mich dazu zu meiner Meinung gefragt, dann hätte ich sie dir gegeben. Doch da du das anscheinend erwartet hast:

Zu Punkt 1 und 2: Eine bessere Erklärung für ihr Sklaven-Da-Sein wäre schön. Die kulturelle Begründung, die du gegeben hast, gefällt mir nicht wirklich und als eine bessere würde ich eventuell empfinden, wenn sie eine uneheliche Tochter ihres Vaters oder ihrer Mutter ist. Ihre Unehelichkeit würde dann erklären, warum sie so hinter ihre Schwester zurückgestellt wird und von ihren Eltern so gehasst und verabscheut wird.

Zu Punkt 3 und 4 kann ich weiter nichts sagen, also gehe ich über zu Punkt 5 und 6:
Super Ausdrücke für neue Spezien oder Namen findet man, wenn man fremdsprachige Wörterbücher durchforstet. Such dir ne Sprache aus und spiel mit einem Wort herum. Z.B. anstatt "Lympfen" die "Fremden" in finnisch: "vieras". Dann spielst du noch ein bissel damit herum und irgendwann steht vielleicht "Iviera" da. Ich würd das neue Wort dann noch googeln, damit es das nicht doch schon irgendwo gibt.
Ein kleiner, bzw. größerer Unterschied zu den Menschen wäre schon cool. Besitzen sie vl andere Fähigkeiten? Vielleicht sind sie auch einfach eine mutierte Unterart der Menschen und mehr ein eigenes Volk als eine eigene Spezies, dann kannst du auch nur die Augen als Merkmal lassen.

Zu Punkt 7: Mit einer Göttin verbinde ich meist ein eher mütterliches, erdverbundenes Wesen. Frag dich selbst, wie du deine Göttin haben willst, welche Eigenschaften sie besitzen soll. Vielleicht suchst du dir eine bereits bestehende Göttin aus - z.B. "Freya", die Göttin des Krieges und der Liebe. Dann nimmst du dir die Eigenschaften, die dir gefallen und baust rundherum deine eigene Religion aus. Ein oder zwei Feiertage sind immer gut, vielleicht ein großes Fest der Liebe oder der Fruchtbarkeit oder des Friedens oder was auch immer dir zusagt.

Zu Punkt 8, 9 und 10 kann ich nicht mehr viel sagen, zu Punkt 11 und 12 ebenfalls.
Zu Punkt 13 - wie gesagt: welche Position nehmen sie ein? Oder weiß Demian, dass an Saré irgendetwas besonderes ist oder will er unbedingt sie aus welchen Gründen auch immer? Vielleicht hat er sich ja vor der Szene im Salon schon dazu entschieden sie zu heiraten, ich weiß das ja nicht genau. Aber es wirkte so, als wäre es eine spontane Entscheidung, also muss es einen Grund gegeben haben, warum er überhaupt ins Haus gekommen ist und eingewilligt hat, eine der beiden Töchter zu heiraten.
Gibt es einen solchen Grund? Wenn ja, tut's mir leid, dann ist dieser Punkt hinfällig.

Zu Punkt 14 - naja. Erik ergibt keinen Sinn. Ich verstehe nicht, warum er Saré nicht gleich bei ihrer Volljährigkeit geheiratet hätte oder es ihr angeboten hat. Schüchtern wirkt er ja immerhin nicht. Wurde er vielleicht von ihren Eltern eingeschüchtert? Oder gibt es einen anderen Grund, warum er gewartet hat?

Und Punkt 15 muss ich wirklich nicht weiter erwähnen. Dazu habe ich meinen Standpunkt klar gemacht und ich wiederhole mich ungern :) Ich habe selbst einmal eine Geschichte über eine Protagonistin geschrieben, die vergewaltigt und missbraucht wurde und ich habe drei Jahre mit Recherchen und Bearbeitung verbracht. Mit diesem Thema muss man sich selbst intensiv auseinander setzen, sonst kann man es nicht gut verarbeiten und beschreiben.

Vielleicht ist das nun hilfreicher :)

LG

Ja, ich habe deine ganze Kritik gelesen. Sogar einige Dinge mehrmals. Und ich habe als positiv als einziges die Karte empfunden. Die ich ja nicht gemacht habe. Nur die Zeichnung dafür.

ABER: Diese Kritik ist wirklich hilfreich! Kann auch sein, weil du sie vielleicht nicht verärgert schreibst.
Den Namen der Lympfen werden ich trotzdem beibehalten. :)

Zu Punkt 13: In dem neuesten Kapitel habe ich zum ersten Mal aus der Sicht von Demian geschrieben. So erfährt man etwas genauer, warum er sie heiraten will. Und am Ende vom Kapitel davor wird auch noch etwas dazu erklärt. Und der ganz große Grund, warum er überhaupt heiratet, der wird erst später erklärt. Der steht aber auch schon lange fest.

Punkt 14: Erik wird geändert. Komplett. Zwar nicht sein Charakter an sich, weil der gefällt mir ganz gut, aber wie er zu Saré steht. Als Erik das erste Mal in der Geschichte aufgetaucht war, hatte ich mir noch überhaupt keine Gedanken über den weiteren Verlauf gemacht. Das passiert halt dabei.

Und 15: Ich will nicht sagen, wie weit ich mich damit auseinander gesetzt habe, etc. Aber ich frage mich immer, warum bei dem Thema auf so viel Recherche bestanden wird und wenn jemand eine Kurzgeschichte oder einen Roman über jemanden in der Klapse schreibt, dann kann das noch so ein dunkles Loch sein und es wird erst einmal geglaubt.

Aber wirklich, das war super hilfreich! Vielen Dank! Ich hoffe das kommt jetzt auch so an, dass ich mehr als dankbar dafür bin. Mit 16 bin ich eben noch ein bisschen dumm und engstirnig. ^^